Überblick
Saison 2004 / 2005
Nach Beendigung der Saison 2003 / 2004 trat Jens Wild von seinem Amt als Spielertrainer zurück. Die Belastung war wohl doch zu groß. Andreas Schmidt, im Vorjahr aus Drebach gekommen, erklärte sich bereit das Training der Ersten Männermannschaft zu übernehmen. Andreas Schmidt konnte auf eine sehr lange und bemerkenswert erfolgreiche Spielerlaufbahn zurück blicken. Von 1973 – 1977 spielte er in Aue in der Nachwuchsoberliga, danach in Krumhermersdorf und Drebach. Zweimal stieg er mit Krumhermersdorf in die DDR – Liga auf. Zweimal gewann er den Bezirkspokal, einmal mit Krumhermersdorf und einmal mit Drebach.
Die 4. Bezirkslasse – Saison seit dem Wiederaufstieg begann sehr erfolgversprechend, bis zur Winterpause wurden 23 Punkte erkämpft. Höhepunkt war der 2:1 Sieg bei der starken Mannschaft vom SV Lichtenberg. Die Lichtenberger Verantwortlichen meinten nach dem Spiel: "Wenn Ihr so weiterspielt, steigt Ihr auf."
Wer aber genau hin sah, oder sehen wollte, konnte die Rostflecken auf der scheinbar so glänzenden Oberfläche sehen. Die am Anfang der Saison gute Trainingsbeteiligung ließ langsam aber stetig nach. Eine 1:8 Vorführung beim späteren Aufsteiger VfB Zöblitz legte die die bisher verdeckten großen Defizite schonungslos bloß. Eine Woche später riss sich die Mannschaft noch einmal zusammen. Gegen Sehma wurde ein mühsamer 2:1 Sieg eingefahren und es ging in mit einem scheinbar sicheren Punktestand in die Winterpause. Was dann geschah, wird wohl auf ewig ein Rätsel bleiben. Nach der Winterpause tendierte die Trainingsbeteiligung gegen Null. Gerade in der so wichtigen Phase der Vorbereitung auf die Rückrunde wurde von den Spielern versäumt, die Grundlage für den Erfolg zu legen. Dieses rächte sich bitter, In der Rückrunde wurden klägliche 6 Punkte eingefahren. Wegen dem großen Polster aus der Vorrunde, und vieler ausgefallener Spiele, sah es in der Tabelle lange Zeit gar nicht so schlecht aus. Diese angebliche Sicherheit war ein gefährlicher Trugschluss. Deshalb kam mit dem vorentscheidenden Osterwochenende das böse Erwachen. Die beiden Nachholspiele gegen Burkhardtsdorf und Großwaltersdorf wurden kläglich "vergeigt". Mangelnde Einstellung, kein Training und Disziplinlosigkeiten führten die Mannschaft taumelnd zum nicht für möglich gehaltenen Abstieg.
Es gelang nach diesen beiden blamablen Auftritten kaum noch etwas, trotzdem war immer noch alles möglich, zumal ein überraschender und glücklicher Sieg in Niederwiesa gelang. Die Niederwiesaer ließen beim Stand von 0:0, reihenweise hochkarätige Chancen aus, und wurden wie so oft im Fußball dafür bestraft.
Dieser Sieg war der letzte in der Bezirksklasse. Ausgerechnet gegen Lichtenberg wurde am darauffolgenden Spieltag, in einem guten und umkämpften Spiel, noch ein verdientes 1:1 Unentschieden erkämpft. Damit war aber die Luft raus. In Großrückerswalde musste Mannschaftsleiter Frank Wenzel eingewechselt werden. Einige Spieler waren beruflich verhindert, einige Spieler hatten keine Lust und spielten lieber in der II. Mannschaft.
Über das, was dann in den restlichen Spielen, und neben dem Platz geschah, ist es besser den gnädigen Mantel des Schweigens und des Vergessens zu breiten. Am letzten Spieltag kam es noch zum Derby gegen Sehma in welchem 4:4 gespielt wurde. Ausgerechnet Torsten Rudolph, der nach der Saison zu seinem Heimatverein nach Sehma zurück kehrte, rettete unserem Verein mit 2 Toren das schmeichelhafte Unentschieden.
Als Fazit zu dieser Saison bleibt festzuhalten: Dieser selbstverschuldete Abstieg, wird als der dümmste und unnötigste Abstieg in der Vereinsgeschichte festgehalten werden. Es gab Trainingstage, an denen der Trainer allein auf dem Trainingsplatz stand, manchmal waren nur 3-4 Spieler anwesend. Ein geregeltes und zielgerichtetes Training war unter diesen Umständen natürlich nicht möglich. Wie es geht bewiesen die Niederwiesaer. Nach der 1. Halbserie waren sie mit 6 Punkten abgeschlagen Letzter der Tabelle. Unter anderem verloren sie in der Hinrunde gegen uns mit 1:9. Damit standen sie eigentlich als Absteiger fest. In der Winterpause trainierten sie allerdings hart und fleißig. Auf dieser Grundlage setzte die Mannschaft zu einer beispiellosen Aufholjagd an, als zweitbeste Rückrundenmannschaft hielten sie mit 39 Punkten die Klasse. So kann es auch gehen. Allen Beteiligten und Verantwortlichen bleibt die Saison 2004 / 2005 in äußerst unguter und sehr schmerzlicher Erinnerung. An ein Wunder grenzt auch, dass Trainer Andreas Schmidt trotz dieser blamablen Saison weiterhin Trainer blieb. Im Nachhinein bezeichnete Andreas Schmidt diese Entscheidung als einen schweren Fehler.